Wissenschaftler tagen zu Tattoo-Risiken

  • zuletzt aktualisiert:2 Jahren 
  • geschätzte Lesezeit:3Minuten

Am 6. und 7. Juni 2013 richtet das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in Kooperation mit der Freien Universität (FU) Berlin, das erste internationale Symposium über Sicherheit, Gefahren und Risiken von Tätowiermitteln, also v.a. Tattoofarben aus. Unter dem Titel „First International Conference on Tattoo Safety“ wird es am ersten Tag in fünf Blöcken um „Analytik & Exposition, Toxikologie, Mikrobiologie & Hygiene, Technologie und Risikobewertung & Regulation“ gehen und am zweiten Tag speziell um „gesundheitliche Risiken durch Tattoos“. (Quelle: Ankündigungsseite des BfR)

Systemische Schäden als Langzeitfolge von Tattoos?

In einem Interview mit Deutschlandradio erklärt Professor Andreas Luch vom Bundesamt für Risikobewertung die unterschiedlichen Probleme, die mit Tattoos auftreten können. So leiden ungefähr 3% aller Tätowierten (mittlerweile 120 Millionen Menschen weltweit) an systemischen Schäden, deren wiederkehrenden Symptome Übelkeit, Kopfschmerzen, Fieber oder auch Schwächegefühle sein können. Hervorgerufen werden sie durch oftmals lange zurückliegende Tattoos, so dass den Betroffenen der Zusammenhang zwischen gesundheitlicher Beeinträchtigung und Tätowierung oft gar nicht bewusst ist. Wenn es zu Schwierigkeiten mit Tattoos kommt, liegt das meist an den Inhaltsstoffen der Tattoofarben. Entweder man ist einfach allergisch gegen einen der Stoffe oder aber man hat das Pech, eine „nicht saubere“ Farbe erwischt zu haben.

Regelungen zu Tattoofarben

Seit 2009 gibt es zwar eine Tätowiermittelverordnung, doch gibt es immer noch keine Zulassungspflicht für die Pigmente. Bei Analysen auch ganz moderner Tattoofarben finden sich in vielen Fällen Schwermetalle, so der leitende Mitarbeiter des Bundesamtes. Professor Luch plädiert daher zur Erstellung einer „Positivliste“, also einer Liste von Tattoomitteln, die schadstoffrei sind und bedenkenlos empfohlen werden können.

Heißes Thema: Hautkrebs aufgrund von Tattoos?

Schon seit Jahren wird über einen Zusammenhang zwischen Tattoos und dem Auftreten von Hautkrebs gemutmaßt – ein wissenschaftlicher Beweis konnte bisher nicht geliefert werden, da es erstaunlicherweise noch an Langzeitstudien fehlt, die sich damit befassen. Die Emotionen von Befürwortern wie Verneinern dieser vermuteten Verbindung kochen bei der Frage recht schnell hoch und einige Artikel gießen mit ihren fehlenden Quellenangaben Öl ins Feuer der Debatte. So sehr solche Behauptungen das Thema in Verruf bringen können: auch Teilnehmer der wissenschaftlichen Tagung in Berlin legen nahe, dass einige Tattoofarben durchaus eine Mitschuld an der Bildung von Hautkrebs haben können.

„Wir wissen über die Analytik, also die Feststellung der Zusammensetzung dieser Tätowiermittel, dass in vielen Proben zum Beispiel Nickel ist, dass in vielen Proben auch Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden konnten, zum Teil auch Azur-Farbstoffe. Wenn man jetzt solche Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe im Tierversuch einsetzen würde, würde man feststellen, dass die zum Teil krebserzeugend sind.“ (Professor Andreas Luch, zitiert nach Deutschlandradio)

Was passiert nach der Tattooentfernung?

Bislang entscheiden sich die meisten Menschen für eine Tattooentfernung, weil sie ihr Tattoo nicht mehr schön finden oder es nicht mehr zu ihnen passt. Wird es bald auch Tattooentfernungen aus gesundheitlichen Gründen geben? Bei der Tattooentfernung mit Laser werden die in der Haut eingelagerten Farbpartikel vom Laser „aufgesprengt“, so dass die körpereigenen Fresszellen in der Lage sind, die Farbteilchen abzutransportieren. Danach durchlaufen die Farbpartikel den Körper und verschiedene Organe und werden schließlich ausgeschieden. Zumindest zum größten Teil, wie Professor Luch betont:

Das ist Chemie. Da bleibt was zurück. Da sind Fragmente da, die sind dann nicht mehr farbig, aber sie sind trotzdem da. Was der Körper damit macht, wo das hingeht, im Körper, wie die Belastung der einzelnen Organe ist, darüber kann Ihnen keiner eine Auskunft geben. Und deshalb auch diese Veranstaltung hier.

Teile diesen Beitrag jetzt in Deinem Netzwerk

Finde Deinen Facharzt für Tattooentfernung

Diese Beträge könnten Dich auch interessieren

2 Antworten

  1. das erinnert mich total an meine Amalgan Füllungen… ich hatte Schmerzen in der Brust und später in den Knien, sowie einen mysterösen Hautauschlag. Kein Hautarzt konnte mir helfen, bis mein Zahnarzt mich auf die gefährliche Nebenwirkung meine Füllungen informierte. Nachdem sie raus waren, sind alle meine schmerzhaften Symptome verschwunden…!! leider hat der Hautausschlag eine Veränderung der Haut mit sich gebracht, der nicht mehr ganz weg geht. Aber die brauen Flecken könnt ihr ja vielleicht entfernen??! geht das?

    1. Liebe Frida, vielen Dank für deinen Kommentar. In vielen Lebensmitteln befindet sich Sachen die dort nicht rein gehören. Viele Umweltgifte nehmen wir über die Nahrung auf und dein Bespiel mit dem Amalgam passt sehr gut dazu. Komm doch einfach einmal zum kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch vorbei. Dann können wir uns ein genaues Bild über deine „Flecken“ machen und dich individuell beraten. Liebe Grüße und bis bald.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert