Was passiert beim Tätowieren unter der Haut?

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Für ein Tattoo werden mit dünnen Nadeln und einem Instrument, das bis zu 3000 Mal in der Minute vibriert, Farbpigmente in die Haut gestochen. Während des Heilungsprozesses kapselt der Körper die Farbpigmente ein, so dass sie dauerhaft sichtbar bleiben. Da die Farben so tief in die Haut eingestochen werden, dass die natürliche Erneuerung der Haut hier nicht wirken kann, bleiben Tattoos gewöhnlich für immer…

Ein Tattoo – Farbpigmente in der Lederhaut

Tätowieren bedeutet, mit einer spitzen Spezialnadel durch die Epidermis zu stechen und im selben Arbeitsschritt den Tattoofarbstoff in die darunter liegende Schicht der Lederhaut einzubringen.
Bei diesen Stichen handelt es sich um oberflächliche Verletzungen, die in der Regel als Zwicken oder leichtes Brennen wahrgenommen werden und mit dem Einstich einer Injektionsnadel beispielsweise nicht vergleichbar sind. Dennoch kann es an Körperstellen wie Kopfhaut, Hals oder Knöchel, an denen wenig Unterfettgewebe und Muskelfasern vorhanden sind, durchaus schmerzhaft sein, sich tätowieren zu lassen. Im Gegensatz zu früher sind heute nur mehr streng geprüfte, nicht toxische oder krebserregende Farbpigmente zugelassen. Daher ist die Sorge, dass mit der Tätowierfarbe gesundheitsschädliche Substanzen in den Organismus gelangen, heute unbegründet.

Die Tiefe des Stichs ist entscheidend

Damit eine Tätowierung permanent bleibt, ist wichtig, dass die Tiefe des Einstichs genau eingeschätzt wird. Wird die Farbe zu oberflächlich in die Haut gestochen, wird sie im Zuge der regelmäßigen Zellerneuerung der Epidermis wieder abgetragen und fällt mit den Hautschuppen ab. Auch zu tiefe Einstiche sind problematisch, da es dadurch zu Blutungen kommt und die Farbstoffe später im Zuge des Heilungsprozesses mit der Lymphflüssigkeit ausgeschwemmt werden.

Tätowiermaschine

Um präzise tätowieren zu können, kommt eine Tätowiermaschine zum Einsatz, mit der die Hauttiefe und der Hub der Tätowiernadel exakt auf die zu behandelnde Körperstelle und den jeweiligen Hauttyp eingestellt werden können. Dieses senkrecht vibrierende Gerät ist mit einer Nadel verbunden, mit der zunächst die Farbpigmente des Umrisses eingebracht werden. Anschließend werden die farbigen Flächen der Tätowierung mit einem Block aus mehreren Nadeln ausgefüllt.

Nachbehandlung

Nach dem Einbringen der Farbe unter die Haut wird die Wunde gesäubert, mit einer schützenden Salbe eingecremt und mit einer Folie abgedeckt. So soll verhindert werden, dass keine Schmutzpartikel oder Bakterien in die Haut eindringen.

Hautveränderungen = Tattooveränderungen

Die Haut jedes Menschen verändert sich ständig: Die oberen Schichten werden regelmäßig erneuert, die Zellen wachsen und so werden im Lauf der Jahre die Linien eines Tattoos verwaschener und breiter. Wer sich auf der makellosen jungen Haut ein Tattoo stechen lässt, das zart und filigran ist, kann – je nach Motiv – nach einiger Zeit erleben, wie die Linien geradezu zusammenwachsen: Aus einer feingliedrigen Blume wird dann beispielsweise ein dunkler Fleck. Jetzt könnte das Tattoo auch aufgefrischt, also nachtätowiert werden. Allerdings wird damit die Haut noch einmal belastet.

Wenn das Tattoo nicht mehr gefällt

Geschmack, persönlicher Stil und das individuelle ästhetische Empfinden können sich im Laufe des Lebens ändern, weshalb viele Menschen in späteren Jahren ihre Tätowierung wieder loswerden möchten. Auch eine neue berufliche Situation kann bedingen, dass die einst geliebte Tätowierung plötzlich als störend empfunden wird. Für solche Fälle bietet sich eine Tattooentfernung an, die heute mit hochmodernen Lasergeräten durchgeführt wird. Für empfindliche Körperstellen stehen Techniken zur Verfügung, die den Abbau der Pigmente über die Hautoberfläche anregen und nahezu keine Spuren hinterlassen, die an das auffällige Motiv erinnern.

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