Vegan Tattoo – Tierschutz auch beim Körperkult

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Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, Produkte und Nahrungsmittel zu kaufen, die auf tierische Bestandteile verzichten. Vegan zu leben stellt eine ökologische Denkweise und einen ausgeprägten Sinn für den Schutz der Tiere dar. Vegan Tattoos sind eine logische Konsequenz dieser Lebenshaltung. Es gibt mittlerweile Tattoofarben, die komplett auf tierische Komponenten verzichten. Doch diese Farben haben noch nicht in allen Tattoostudios Einzug gehalten, obwohl das Angebot an Farben stetig ausgebaut wird.

Vegane Tattoofarbe contra klassische Tattootinte

Tattoofarben, die rein vegan sind, zeichnen sich dadurch aus, dass sie keinerlei tierische Bestandteile enthalten. Herkömmliche Tattoo-Farben bestehen grundsätzlich aus Bindemitteln, Lösungsmitteln und verschiedenen Pigmenten. Letztere können tierische Zusätze enthalten. Die meisten Farben handelsüblicher Tattootinte enthalten Schellack (Gummilack). Gummilack wird aus Lackschildläusen gewonnen. Schwarze Farbe enthält zudem fast immer Knochenkohle (Charcoal), die aus verbrannten Tierknochen gewonnen wird. In den meisten grünen Tattoofarben ist gesäuertes Indigotin verarbeitet. Um diese Substanz herzustellen, werden Schnecken verarbeitet. Diese Komponenten widersprechen jedem veganen Gedanken.

Auch die Nachpflege eines frisch gestochenen Vegan-Tattoos kann ohne tierische Zusätze erfolgen. Bei der Auswahl eines Pflegeproduktes muss darauf geachtet werden, dass dieses kein Panthenol oder Lanolin (Wollwachs) enthält. Wollwachs wird bei der Wäsche von Schafwolle gewonnen. Dabei handelt es sich um ein Sekret der Talgdrüsen von Schafen. Am besten den Tätowierer um die Empfehlung eines Pflegeproduktes bitten oder direkt in der Apotheke nachfragen.

Den richtigen Tätowierer finden

Wer sich die Haut mit einem Vegan-Tattoo schmücken möchte, der muss voraussichtlich einige Tätowierer befragen, um einen zu finden, der vegane Farben im Programm hat. Doch der Aufwand lohnt sich. Viele Tätowierer, die vegane Tattoofarben verwenden, leben selbst vegan. Natürlich ist es wichtig, sich auch den Stil des Tattookünstlers genau anzuschauen. Jeder Tätowierer hat eine eigene Handschrift und unterschiedliche Schwerpunkte. Kleine Tattoos in neutralem Design kann sicherlich jeder Tätowierer einwandfrei stechen, doch bei größeren und aufwendigen Körperbildern muss der Stil passen.

Auch das Tattoostudio muss einwandfrei sein. Sauberkeit und Hygiene sind Faktoren, die dringend geprüft werden sollten. Es nutzt nichts, wenn der Tätowierer vegane Farben verwendet, das Studio aber nicht den Hygienebedingungen entspricht. Es empfiehlt sich, mehrere Tätowierer zu vergleichen und dann eine überzeugte Entscheidung zu treffen. Viele Tätowierer verwenden zudem Farbe, die sie aus dem Ausland beziehen oder auf Conventions erwerben. Häufig sind die Bestandteile der Farben dann nicht bekannt.

Das richtige Motiv für ein veganes Tattoo

Mit veganen Tattoofarben kann ausnahmslos jedes Wunschmotiv gestochen werden. Die Farben sind ebenso intensiv und haltbar wie handelsübliche Tinte. Besonders beliebt sind bei Veganern Tiermotive unterschiedlichster Art. Ein veganes Tiertattoo vereint damit den Tierschutzgedanken und den individuellen Lebensstil, sich seine Haut mit Kunstwerken zu verzieren.

Die Vorteile eines Vegan-Tattoos liegen auf der Hand:

  • Tierschutz bleibt gewahrt
  • Ökologische Denkweise kann auch bei Tattoos gelebt werden
  • Körperkunst mit reinem Gewissen
  • Gleiche uneingeschränkte Motivauswahl
  • Gleiche Auswahl an Tattoofarben
  • Nachpflege auch ohne tierische Substanzen möglich

Henna-Tattoo als temporäre Alternative

Symbolbild vegane Tattoos: Henna-Tattoo

Eine Alternative zu dauerhaften veganen Tattoos ist ein modisches Henna-Tattoo. Henna-Farben werden aus dem Hennastrauch gewonnen, die zu einem Pulver verarbeitet werden. Damit sind sie rein pflanzlich.

Die Blätter des Strauches enthalten einen roten Farbstoff, der für temporäre Tattoos oder zum Färben der Haare genutzt werden kann. Die Farbpalette ist somit auf rote Töne begrenzt. Diese können von Orange bis Dunkelrot variieren.

Mit diesen Farben werden Motive, die meist einen traditionellen indischen oder afrikanischen Hintergrund haben, auf die Haut gemalt. Sie werden auf die Haut aufgetragen, nicht in die Haut gestochen. Ein solches Henna-Tattoo hält durchschnittlich 3-4 Wochen. Der Vorteil eines Henna-Tattoos ist die Flexibilität und der Kostenfaktor. Die Motive können immer wieder neu gestaltet werden. Die Farbe ist zudem preiswert. Die Möglichkeiten sind aufgrund der eingeschränkten Farbskala jedoch sehr begrenzt. Auch kann Hennafarbe Allergien auslösen, dies sollte also unbedingt getestet werden.

Bildquelle © soup__studio – mabe123 – istock.com

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