Rote Tattoos werden zum Problem für Veganer: Bestandteile der Farbe zum Teil aus toten Läusen hergestellt!

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Tattoofarben und bunte Pigmente – vor allem die rote Tattoofarbe – geraten immer stärker in die Kritik. Nicht nur wird die Zusammensetzung für die Kunden immer undurchsichtiger, zudem ist es möglich, dass nicht-vegane Bestandteile, z.B. aus toten Läusen, hinzugemischt werden, ohne sie pflichtgemäß zu kennzeichnen. Veganer fragen sich zu Recht: Kann ich mir noch bedenkenlos rote Tattoos stechen lassen?

Wie gefährlich sind rote Tattoofarben wirklich?

90 Prozent der in Tattoofarben enthaltenen Pigmente werden aus Indien bezogen. Da es innerhalb der EU nur noch Vertriebsfirmen gibt, die abfüllen, etikettieren und die Farben unter ihren Labels vertreiben, ist eine Nachverfolgung ohne chemische Analyse der Tattoofarben kaum möglich. Heutzutage weiß somit kaum ein Tattooträger, mit welcher Farbe er behandelt wurde, beziehungsweise, welche Bestandteile sie enthält.

In der Regel weiß auch der Tätowierer selbst nicht über die Inhaltsstoffe der Tattoofarben Bescheid. Theoretisch müsste dieser jedoch nach der deutschen Tätowiermittelverordnung für jede verwendete Farbe ein Sicherheitsdatenblatt vorweisen können, das auch die Kunden einsehen können. In der Realität ist das aber sehr selten der Fall. Der große Konkurrenzdruck unter den Tätowierern, die nicht nur im kreativen Wettbewerb miteinander stehen, sondern auch hinsichtlich der Leuchtkraft ihrer Tätowierungen konkurrieren, führt zu „geheimen“ Tattoo-Tintenmischungen, deren Zusammensetzung sich nach der Anfertigung eines Tattoos kaum mehr feststellen lässt. Gerade bei roten Tattoos finden viele Kunden leuchtende Farben besonders schick.

In Frankreich hat die Überwachungsbehörde für Medikamente (ANSM – Agence National de Securité du Médicament) aus diesen Gründen bereits im Jahr 2014 insgesamt 9 von 10 Tattoofarben und insgesamt 49 einzelne Farbpigmente verboten. Auch in Deutschland beobachtet das Bundesamt für Risikobewertung Tattoo- und Permanent Make-up-Farben seit geraumer Zeit mit zunehmender Sorge. Verbote gibt es hierzulande jedoch bislang noch nicht.

Wie wirken sich schädliche Tattoofarben auf den Körper aus?

So vorhanden, lesen sich die Listen mit den Inhaltsstoffen eher wie ein Rezept für Giftmischer als ein Beipackzettel für ein kosmetisches Produkt. Dabei konnte bereits in zahlreichen klinischen Beobachtungen die negative Wirkung bestimmter Tattootinten auf den menschlichen Organismus festgestellt werden: Die Nanopartikel können z. B. in den Blutkreislauf eintreten und zu Funktionsstörungen lebenswichtiger Organe führen. In den Lymphknoten tätowierter Menschen ließen sich teilweise eine große Anzahl bunter Tätowierfarben wiederfinden. Wobei die Gefäßöffnungen von innen verklebten, was die Funktionsfähigkeit der Lymphen einschränken konnte.

Warum rote Tattoos zum Problem für Veganer werden könnten

Tattoofarben bestehen aus verschiedenen Pigmenten, die die Farbe ergeben, sowie aus Trägerstoffen. Dieser Mix lässt die Farbe flüssig bleiben, sodass sie leicht zu verwenden ist. Allerdings wird es somit auch schwieriger zu überprüfen, ob wirklich alle Bestandteile vegan sind. Von allen Farben ist die rote Tattoofarbe besonders in die Kritik geraten. Um die Farbkraft zu intensivieren, wird dieser Tattootinte tatsächlich Farbe beigemischt, die aus toten Läusen gewonnen wird. Jetzt stellt sich für viele Veganer natürlich die Frage: Sind rote Tattoos überhaupt vegan und mit dem veganen Lebensstil vereinbar?

Doch bevor Du jetzt sofort eine Tattooentfernung beschließt, können wir hier erstmal Entwarnung geben! Der Vorgang des Tätowierens an sich ist in der Regel vollkommen vegan. Vegan lebende Tattoo-Fans sollten allerdings der Auswahl der Farbe besondere Aufmerksamkeit schenken, da gerade die rote Tattoofarbe zum Beispiel Schellack (gewonnen aus einer Lausart) oder Lanolin (Wollwachs) enthalten kann.

Fazit: Rote Tattoos nur im anerkannten veganen Tattoostudio stechen lassen!

Wenn Du sichergehen möchtest, dass Dein rotes Tattoo hundertprozentig vegan ist, solltest Du ein Tattoostudio wählen, das ausgewiesen nur mit veganen Tattoofarben arbeitet. Dazu gehören unter anderem: Haut Cutür, Intenze, Bloodline, Eternal, Good Color, Waverly und Alla Prima.

Und solltest Du Dir Dein veganes Tattoo nach einiger Zeit übergesehen haben, besteht selbstverständlich, wie bei allen Tattoos, auch bei roten Tattoos die Möglichkeit eine Tattooentfernung durchführen zu lassen. Hierbei findet eine größtmögliche Ausleitung der Inhaltsstoffe statt.

Titelbild – ©istockphoto.com/vladans

Weitere Bilder im Text ©istockphoto.com/vladans & tattoolos®

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